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Selbstbedienungsanteil am Billettverkauf bei der SBB04.06.2023

Abbildung 1: Dunkelblaue Balken: Anteil der Selbstbedienung an der Anzahl der verkauften Fahrausweise im Verlauf der Jahre seit 2000. Davon wird ein immer bedeutender Teil über digitale Kanäle verkauft (hellblaue Balken) und seit 4 Jahren wird davon wiederum ein Teil über EasyRide abgesetzt (orange Balken).

Der Selbstbedienungsanteil umfasst die Anzahl Fahrkarten, welche an Automaten, als Online-Ticket über Internet, per Mobiltelefon oder - seit 2019 - über das EasyRide-System erworben werden. 2011 überstieg die Zahl der Fahrkarten, die mittels Mobiltelefon gekauft wurden, erstmals die Anzahl der Online-Tickets. 2021 wurden bereits mehr Fahrkarten über EasyRide abgesetzt als im bedienten Verkauf an den Schaltern, 2022 waren es schon fast doppelt so viele. 2022 hat der Selbstbedienungsanteil erstmals (seit 2000) stagniert. Der Verkauf an den Automaten war jedoch auch 2022 rückläufig (rund -3.5 % im Vergleich zum Vorjahr) und die digitalen Kanäle der Selbstbedienung haben entsprechend zugenommen.

Der Selbstbedienungsanteil hat sich von 2000 bis 2016 ziemlich genau verdoppelt und seither sind weitere 12 Prozentpunkte dazugekommen. 19 von 20 Fahrkarten werden mittlerweile von den Kunden in Selbstbedienung gekauft. Seit 2013 wird auch ausgewiesen, welchen Anteil die digitalen Kanäle alleine haben (hellblau in Abbildung 1). 2018 erreichten die digitalen Kanäle erstmals einen höheren Anteil als die Automaten im Jahr 2000 - die Automaten waren im Jahr 2000 noch die einzige Möglichkeit der Selbstbedienung. 2019 ist der Anteil der Automaten erstmals unter deren Anteil im Jahr 2000 gefallen und 2020 wurden bereits weniger als ein Drittel (27.5 %) der Fahrausweise an Automaten verkauft und bis 2022 ergab sich nochmals ein Rückgang um 10.0 Prozentpunkte.

Während die Trends im prozentualen Vergleich praktisch unverändert weiter anhielten, hat das erste "Corona-Jahr" 2020 in absoluten Zahlen tiefe Spuren hinterlassen: Die Zahl verkaufter Fahrausweise ging im Vergleich zum Vor- und Rekordjahr 2019 um gut 27 % zurück. 2015 wurden letztmals weniger Fahrausweise verkauft. Im zweiten "Corona-Jahr" 2021 nahm die Zahl der verkauften Fahrausweise wieder markant zu und lag noch um rund 5 Millionen Tickets unter dem Jahr 2019. Stark wirkte sich Corona auch auf den Vertriebskanal der Schalter aus: Die Zahl der an Schaltern verkauften Fahrausweise hat sich innerhalb eines Jahres praktisch halbiert und hat 2020 noch rund 6.0 Mio. erreicht. 2021 wurden in absoluten Zahlen zwar wieder 6.4 Mio. Fahrkarten an Schaltern ausgegeben, trotzdem resultierte für den Vertriebskanal Schalter ein weiterer Rückgang um gut 1 Prozentpunkt beim Anteil der verkauften Fahrausweise. Zum Vergleich: EasyRide liegt hier im ersten ganzen "Betriebsjahr" 2020 bereits bei 4.0 Mio., 2021 bei 9.4 Mio. und 2022 bei 17.5 Mio. Fahrausweisen. Damit erzielt EasyRide 2022 einen Anteil von 10.6 % und die Schalter von nur noch 5.5 %.

Grundsätzlich ist für 2022 auffällig, wie stark die absolute Anzahl verkaufter Fahrausweise zugenommen hat: 164.9 Mio. wurden verkauft, das sind rund 40 Mio. Fahrausweise mehr, als beim bisherigen Rekord im Jahr 2019. Diese starke Zunahme hat auch dazu geführt, dass 2022 in allen Verkaufskanälen die absolute Anzahl verkaufter Fahrausweise im Vergleich zum Vorjahr zugenommen hat (Automaten z.B. um +4 Mio.).


(Quelle: Geschäftsbericht SBB 2022 und entsprechende frühere Publikationen, SBB Statistikportal. Bis 2006 als "Verkauf an Automaten", seit 2007 neu als "Selbstbedienungsanteil Billettverkauf" bezeichnet.)